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Bauherrnopfer

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Die Ausheizphase (30.3.2012)

Nachdem vor drei Wochen der Estrich gegossen wurde, beginnt heute die Ausheizphase. Wir stehen damit vor einer speziellen Situation, da wir kein Heizgerät mit fixer Temperatureinstellung haben und somit mit unserem Holzofen für Hitze sorgen müssen.

Leider stellte uns die Estrichfirma keinerlei Infos über die Art und Weise des Ausheizens zur Verfügung, also kontaktierte ich den Baumeister. Dieser meinte, dass ‚des eh a ganz normaler Zement-Heizestrich is. Der wird nach Ö-Norm ausg’heizt!

Sehr gut! Was ist die Ö-Norm für Zementestriche? Das Internet weiß bescheid und liefert die benötigten Informationen über Standardtrocknungszeit, die zusätzliche Trocknungszeit bei Raumtemperaturen unter 15 Grad und die Vorlauftemperaturen. Obwohl speziell bei den Vorlauftemperaturen finde ich die Ö-Norm wenig hilfreich. Diese besagt nämlich nur ‚aufheizen bis zur maximalen Vorlauftemperatur‚. Dabei handelt es sich wohl um die im späteren Normalbetrieb maximal zu erreichende Vorlauftemperatur.

Wir hielten uns allerdings an die Ausheizhinweise einer anderen Estrichfirma, die den Zementestrich ab dem 21. Einbautag mit einer Vorlauftemperatur von 20 Grad beginnend, täglich um 5 Grad bis auf 45 Grad steigern, dann vier Tage auf 45 Grad halten und danach wieder täglich um 5 Grad verringern, heizen bis sie auf 20 Grad Vorlauf herunten sind. Die 20 Grad werden dann noch bis zum 42. Einbautag gehalten und dann sollte der Estrich belagsreif sein.

So nun haben wir eben einen Holzofen im Wohnzimmer, der darauf ausgelegt ist ein Haus zu Heizen das in 20cm Fassadendämmumg eingepackt ist. Also begannen wir eine Woche zuvor den Wärmespeicher von 10 Grad (Wassertemperatur beim Füllen des Systems) bis auf 65 Grad aufzuheizen. Der Ofen arbeitet super!

Allerdings ist eine enorme Wärmemenge nötig um den kalten Estrich schrittweise auf knapp 40 Grad zu erwärmen. insgesamt sind 300kg Holzbriketts in unserem Ofen in Flammen aufgegangen (innerhalb von nur 10 Tagen!) und wir haben geschwitzt wie die Heizer einer Dampflok.

Das Halten der Temperatur war dann auch eine Wissenschaft für sich, da wir ja keine automatische Regelung haben sondern manuell einstellen müssen. So haben wir einfach mit einem Anlegefühler die Vorlauftemperatur gemessen und so lange nachjustiert bis wir die gewünschte Temperatur erreichten. Und das natürlich täglich, da sich die Temperatur ja auch täglich ändern musste.

Mittlerweile sind wir in der Auschleifphase in der nur noch 20 Grad anliegen müssen….zum Glück!

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