Samstag, April 20, 2024
Bauherrnopfer

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EinrichtungErfahrungsbericht

DANA – eMotions

Einige Wochen nachdem wir die Innentüren einbauen ließen, bemerkten wir die unglaublich aufdringliche und kaum überhörbare Lärmentwicklung des Motion-Systems von Dana. Da wir in den Wochen nach dem Einbau nicht im haus schliefen, fiel es uns natürlich auch nicht negativ auf wie laut die Türen sein können, wenn im Haus absolute Ruhe herrscht.

Damals war das Motion-System noch relativ neu am Markt und hatte für uns erstrebenswerte Vorteile. So konnte durch die Dämpfung der Türen ein Zuschlagen verhindert werden. Knallende Türen und eingezwickte Finger sollten dadurch der Vergangenheit angehören. Gerade in diesen Bereichen wurde unser Wunsch erfüllt. Seit wir die gedämpften Türen haben gab es wirklich keine eingezwickten Finger mehr. Und das Zudreschen von Türen im Haus gab es auch nie.

Leider kam aber ein ganz anderer unerwarteter Nebeneffekt zu tragen. So begann das Gestänge des Motion-Systems mit zunehmenden Altern nämlich merkbar zu knacken. Damals kontaktierte ich Dana und wurde an den Türenmonteur verwiesen. Dieser hatte bei uns erstmals Innentüren von Dana mit dem Motion-System montiert und war sich dementsprechend nicht ganz sicher was zu tun wäre. Nach einer Überprüfung der Türen konnte er keinen Fehler finden. Alles war korrekt montiert, in der Waage und sah auch so aus wie es aussehen sollte.

Also machte ich mich selbst auf die Suche nach möglichen Gründen und meinte diese im Spiel des Gleitkörper innerhalb der Schiene gefunden zu haben. Mit dieser Erkenntnis kontaktierte ich Dana erneut und erhielt nach einigen Wochen einen Anruf eines Techniker, der mir lapidar erklärte, dass das System damals noch nicht ausgereift war und mittlerweile verändert wurde. Bei den neuen Türen wäre das Knacken nun unterbunden worden. Leider könne man, laut der Aussage des Technikers, alte Türen nicht mit dem verbesserten System ausrüsten und ich müsste nun einfach mit dem Knacken leben.

Ehrlich gesagt erfreute mich diese Aussage nicht, da wir in unserem Haus alleine für das Motion-System bei den Innentüren über 1.200,- Euro bezahlten und letztendlich etwas erhielten was unseren Wohnkomfort extrem einschränkte. Schließlich wurde durch jeden Toilettenbesuch in der Nacht das komplette Haus geweckt. Irgendwann traut man sich nicht mal mehr aufs Klo zu gehen, weil man fürchten muss, dass die Kinder wach werden und nicht mehr einschlafen können.

In den letzten Jahren versuchte ich verschiedenste Dinge von denen ich mir Abhilfe versprach. Manche klappten gar nicht, manche brachten für einige Tage eine Verbesserung. Eine dauerhafte Lösung war jedoch nicht dabei.

Neulich besuchte ich meine Frau in der Arbeit und stellte fest, dass dort ebenfalls Türen mit Schließsystem verbaut wurden. Diese sind zwar nicht von Dana, zumindest steht kein Hersteller angeschrieben, weisen aber sehr viel Ähnlichkeit mit diesen Türen auf. Dort sah ich mir das Motion-System mal genauer an und stellte fest, dass die Bügel zwischen Türblatt und Türstock nicht gerade und glatt waren, so wie bei uns, sondern einen kleinen Knick aufwiesen.

Also überlegte ich mir, wie ich diesen Knick-Trick auf meine Türen anwenden könnte, und kam zu folgender Lösung. Vermutlich entsteht das Knacken durch einen Wechsel von Zug- auf Druckspannung an dem Verbindungsbügel. Würde ich also den Bügel etwas verformen, so dass die Spannung über den kompletten Bewegungsablauf annähernd gleich bliebe, dann müsste das Knacken verschwinden. Oder zumindest erheblich leiser werden.

Also löste ich als erstes die Schraube die den Bügel mit dem Gleitbacken in der Schiene verbindet und brachte den Schließer in eine Position an der keine Spannung darauf lag. Als nächstes Entfernte ich die Schraube an der Oberseite des Türblattes und konnte so den Bügel abnehmen. Der Bügel selbst ist nicht besonders fest, daher kann man ihn mit bloßen Händen verbiegen. Da ich aber Angst hatte das Blech zu stark zu biegen, wenn ich es zwischen beiden Händen formen würde, legte ich es vorne an meinem Knie an und bog es langsam zu mir. Dabei achtete ich darauf, dass die Biegung später nach Unten zeigen würde, ich drückte also von der Oberseite der Schiene mit dem Knie gegen das Blech.

Da die Biegung später dafür sorgen sollte, dass das Blech von Unten Druck auf den Gleiter in der Schiene ausüben würde, muss die Biegung entsprechend vorgenommen werden. Dabei muss man aufpassen, dass man nicht zu stark biegt, da das Blech mittig wirklich nur 1-2mm aus der Geraden laufen soll. Biegt man es zu stark, dann steht es schnell am Türstock oder am Türblatt an und die Türe lässt sich nicht mehr schließen. Hat man es richtig gebogen, dann ist nur ein ganz zarter Schwung erkennbar.

Nachdem ich die Biegung gemacht hatte montierte ich den Bügel wieder am Türblatt und spannte ihn zwischen Blatt und Stock ein. Die Schraube für den Gleiter wurde wieder fest gezogen und die ganze Geschichte war erledigt.

Nun kam die Stunde der Wahrheit, denn bis jetzt wusste ich noch nicht, ob meine Idee funktionieren würde oder ob ich weiter nach einer Lösung suchen müsst. Also versuchte ich es mit dem Schließen und Öffnen der Türe. Dabei war ich echt erstaunt, denn mit einem derart guten Ergebnis hätte ich nicht gerechnet. Das Knacken war weitgehend verschwunden. Was blieb ist ein Geräusch des Gleiters, der in der Schiene etwas hin und her wankt. Das ist allerdings rein technisch nicht zu vermeiden, da der Gleiter sich ein bisschen bewegen können muss. Allerdings lässt das angehängte Video gut erkennen, dass die extremen Knack-Geräusche von früher weg sind. Die Geräusche die es jetzt noch gibt heben niemanden aus dem Bett.

Etwas schade finde ich, dass man als Käufer einer Markentüre genauso alleine gelassen wird wie im Baumarkt. Da hätte ich mir damals ebenso die günstigen Türen vom Obi holen und einen etwas weniger hübschen Türschließer montieren können. Das wäre unterm Strich um gut 3.000,- günstiger gewesen und ich hätte mich vermutlich weniger darüber geärgert. Warum bei Dana selbst nicht über eine derartige Anpassung des Bügels nachgedacht wurde mit der man unzufriedenen Kunden eine Lösung anbieten hätte können verstehe ich einfach nicht.

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